Donnerstag, 28. Januar 2010

Italienische Linsensuppe mit Fenchel


Ich liebe Hülsenfrüchte! Linsen, Borlotti- und weiße Riesenbohnen, Kichererbsen - alles astreine, superflexible und substantielle Träger für Suppen, Eintöpfe, Salate oder Gemüsebeilagen. Man sollte hierbei wirklich einen Tag im voraus planen und getrocknete Bohnen oder Kichererbsen über Nacht einweichen, dann selbst kochen. Dosenware ist gelegentlich OK, aber es geht nichts über den nussigen Eigengeschmack von selbstgekochten Hülsenfrüchten. Und spottbillig sind sie dann auch noch! Deshalb wird Hartz-IV-Familien ja inzwischen empfohlen, sich ausschließlich von Hülsenfrüchten zu ernähren. Linsen brauchen in der Regel nicht eingeweicht zu werden, alle anderen Hülsenfrüchte sollte man mindestens 8-12 Std. in einem relativ flachen Gefäß gut mit Wasser bedecken, sodaß sie Platz haben, sich wundersam zu vergrößern. Wichtig beim Kochen: kein Salz!!! Bei Hülsenfrüchten, die in Salzwasser oder salziger Brühe gekocht werden, bleibt die Haut unappetittlich hart. Deshalb kommt bei diesem Rezept das Salz erst zum Schluß in den Topf. Diese Linsensuppe mit Fenchel ist ursprünglich aus einer Verlegenheit heraus entstanden: ich hatte Linsen und Fenchel. Sonst nüscht. OK, abgesehen von einer Dose Tomaten, etwas Speck, etc. Aber das hat man ja immer irgendwo rumfliegen, nicht wahr?


Italienische Linsensuppe mit Fenchel
Für 4 Personen:

1 große Knoblauchzehe, gehackt
1 mittlere Zwiebel, gewürfelt
Speck oder Pancetta (ca. 1 EL gewürfelt)
1 kleine Möhre, gewürfelt
1 Knubbel Sellerie, gewürfelt
1 Chilischote, gehackt (optional)
1 Lorbeerblatt

1 Dose Tomaten, ohne Saft, gehackt
1 Tasse grüne Linsen
1/3 Tasse Basmati- oder Risotto-Reis
1 mittlere Knolle Fenchel
1 Haufen grob gehackte Petersilie
Meersalz, Pfeffer
1 TL Balsamicoessig
Etwas geriebener Parmesan

Eifler Landbier oder ein Obergäriges Deiner Wahl öffnen, irgendeine Paul-Weller-Platte auflegen (heute ist es Carole King, aber das kann mir ja keiner nachweisen...) und Knoblauch, Zwiebel und Speck auf mittlerer Flamme kurz anschwitzen, nun Möhre, Sellerie, Chilli und Lorbeerblatt hinzufügen. Alles mindestens 8 min weiter im offenen Topf anschwitzen, ohne daß es braun wird. Braun ist gar nicht gut. Dann die Tomaten in den Pott, aufkochen lassen und mit ca. 700 ml Wasser auffüllen. Während das alles zum köcheln kommt, Linsen waschen und eventuelle Steinchen rauspicken (letztere kommen bei Gästen, vor allem denen, die noch keinen Zahnersatz haben, überhaupt nicht gut an), anschließend kommen sie auch - erraten: in den Topf. Nach 10 min Köcheln muß nun der gewaschene (Basmati) oder ungewaschene (Risotto) Reis dazugegeben werden; bei Risotto-Reis wird man voraussichtlich mehr Wasser hinzufügen müssen, da der relativ viel Stärke abgibt. Währenddessen den Fenchel zurechtschnitzen (Stiele ab, Boden ab, längs halbieren, quer halbieren und in Scheiben schneiden) und nachdem der Reis 10 min hinter sich hat, dazugeben. Das ganze Spiel fertigkochen, bis Linsen, Reis und Gemüse gar sind. Petersilie, nach Geschmack Salz, Peffer, Balsamicoessig und Parmesan rein, umrühren, fertig. Falls die Suppe zu sämig wird oder sogar droht, anzubrennen, mehr Wasser rein. Kein Eifler Landbier. Wasser. Klar?

Mittwoch, 27. Januar 2010

Penne mit Brokkoli


Lange Zeit habe ich Brokkoli für ein unheimlich langweiliges Gemüse gehalten - langweiliger als die TV-Wiederholung eines Zweitligafußballspiels. Nie wußte ich, was ich damit anfangen sollte, außer ihn zu blanchieren und als erbsen-und-möhren-artige Beilage zu servieren. Bis mir dieses Rezept in einem lichten Moment auf einer fliegenden Torte erschien... Wie fast immer bei Pastasaucen ist weniger mal wieder mehr.

Ich erwähne es gleich - und nicht zum letzten Mal:
Erstens - kauft gute Trockenpasta! Billige Pasta, z.B. vom ALDI, wird in Windeseile in heißen Industrieöfen getrocknet und dann beim Kochen nicht richtig al dente, sondern quillt auf. Auch Barilla ist nur marginal besser, im Notfall zu ertragen. Pasta von De Cecco (z.B. HIT oder REWE) ist schon eine Klasse besser und die einzige in deutschen Supermärkten erhältliche getrocknete Pasta, die wirklich akzeptabel ist. Zweitens - Nudelwasser muß nach Meerwasser schmecken! Ich kenne zwar keinen, der das Kochwasser abschmeckt, aber es sollte richtig salzig sein. Nur so schmeckt Pasta nach Pasta, gerade bei relativ, ähem, saucenlosen Saucen.


Penne mit Brokkoli
Für 2 Personen:

1 EL Pinienkerne
1 kleiner Brokkolikopf, in kleine Röschen zerteilt, die weichen Stielteile in Scheiben geschnitten
2 Knoblauchzehen, in Scheiben geschnitten
2 EL Zitronensaft
Gutes Olivenöl
1 gehäufter EL geriebener Parmesan
1 kleine Handvoll zerrissene Basilikumblätter
Meersalz
Pfeffer

Zunächst legst Du mal "Okie von JJ Cale" auf, setzt das Nudelwasser auf und erhitzt eine Sautierpfanne mit Olivenöl auf mittlerer Hitze, dann brätst Du die Pinienkerne rundum hellbraun. Jetzt kommt der Brokkoli dazu und wird gründlich sautiert; nach ca. 7 min Knoblauch rein. Nach weiteren 3 min 2 EL Nudelkochwasser, in dem die Penne inzwischen fröhlich vor sich hinkochen, rüberscheppen und weitersautieren, bis das Gemüse bißfest gegart ist. Nun mit dem Zitronensaft, einem sehr großzügigen Schuß guten Olivenöls, Salz, Pfeffer, Basilikum und Parmesan abschmecken und mit den Nudeln vermischen.

Freitag, 22. Januar 2010

Bolognese-Ragout


Wer eine Bolognese-Sauce für gebratenes gemischtes Hack mit Tomatensauce hält, ist hier gänzlich fehl am Platz! Eine Bolognese ist ein relativ aufwändiges Gericht und wird in Italien meistens "al ragú" genannt, und das nicht ohne Grund: idealerweise bittet man den Metzger seines Vertrauens um Hackfleisch, das nur einmal durch den Wolf gedreht wird. An der Fleischtheke im Supermarkt gucken die Damen nur doof, wenn man mit einer solch dreisten Aufgabe droht - schließlich liegt das vollständig zerfetzte Hack ja seit drei Wochen in der Auslage und muß dringend an den Mann gebracht werden. Wir wollen aber grob gehacktes Hackfleisch. Der obligatorische türkische Metzger hat selten ein Problem damit; mein Türke in Bonn, den ich bis zu meinem Umzug in die Eifel regelmäßig heimgesucht habe, hat Hackfleisch grundsätzlich erst auf Bestellung durchgedreht. Mein jetziger Metzger, der Hofladen Leif in Müsch auf der falschen Seite der NRW-RP-Grenze, macht auch keine Mucken. Man muß nur die richtigen Leute fragen. Wie immer im Leben. Für "Spaghetti al ragú" gibt es in Italien ungefähr so viele Rezepte wie korrupte Beamte, die sich ziemlich geringfügig voneinander unterscheiden. Die eine Mamma nimmt Milch statt Sahne, die andere Butter statt Olivenöl, die nächste läßt die Pilze weg, die übernächste nimmt noch Speck oder Pancetta dazu. Meine Version hat immerhin so gut "funktioniert", daß die Kinder meines besten Kumpels Micha sich seit dem Erstgenuß dieses Rezepts mit "Reckybolognese" darauf beziehen. Das Anchovisfilet agiert hier als Geschmacksverstärker und hinterläßt überhaupt keinen Fischgeschmack. In Norditalien wird "ragú" übrigens traditionell mit Entenhack zubereitet; auch mit Lamm- oder gemischtem Lamm- und Rinderhack ist es sehr astrein.

Spaghetti al ragú
Für 2 Personen:

1 kleine Möhre, klein gewürfelt
1 kleiner Knubbel Sellerie, klein gewürfelt
1 Zweig Rosmarin, fein gehackt
1 kleine Zwiebel, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Anchovisfilet, gehackt
300 g einfach durchgedrehtes Hackfleisch (Rind, Ente oder Lamm/Rind)
1 gehäufter EL Tomatenmark
Einweichwasser der Pilze (s.u.)
100 ml Fleischbrühe (bei Ente Gemüsebrühe)

1 Chillischote ohne Samen, gehackt
1 EL getrocknete Steinpilze, 30 min in heißem Wasser eingeweicht, dann gehackt
1 Schuß Sahne
Salz, Pfeffer, Muskat

Als erstes holst Du Dir mal den schwersten Topf raus, den Du hast, am besten eine Kasserole oder einen kleinen emaillierten Eisenguß-Bratentopf. Mittlere Flamme, und Möhre, Sellerie, Zwiebel, Knoblauch, Rosmarin und Anchovisfilet anschwitzen, durchaus 7 oder 8 Minuten, sodaß die Zwiebel glasig wird und die Möhren ein wenig weich. Dabei das Anchovisfilet mit dem Kochlöffel zerdrücken, sodaß es sich auflöst. Jetzt das Hackfleisch auf höchster Flamme dazugeben und krümelig braten. Das aus dem Fleisch austretende Wasser muß sich vom Acker machen und das Fleisch muß leicht anbacken, damit es Röststoffe bildet. Wenn es soweit ist, das Tomatenmark mit dem Fleisch verrühren und leicht anbacken lassen, damit es karamelisiert. Nun das Pilzwasser und die Brühe angießen und das Angebackene damit vom Topfboden lösen. Chilli und Steinpilze dazu. Die ganze Chose darf jetzt ne knappe Stunde auf kleiner Flamme vor sich hinköcheln. Wenn es zu trocken wird, etwas Wasser nachgießen; wenn es zu flüssig ist, die Hitze gegen Ende der Kochzeit volle Pulle hochdrehen und verkochen lassen. Die Konsistenz soll feucht sein, aber ohne viel Flüssigkeit - in Italien ist Pasta mit Unmengen an nasser Sauce schwer verpönt, und das nicht ohne Grund. Zuletzt die Sahne dazugeben und kurz aufkochen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und mit den inzwischen al dente gekochten Spaghetti vermischen. Lecker Parmesan drüber reiben.

Dienstag, 19. Januar 2010

Zitronenkartoffeln


Was bedeutet eigentlich "vorwiegend festkochend"? Ein paar bleiben bißfest, die anderen nicht? Hmm. Darüber denke ich schon seit 15 Jahren nach. Als hätte ich nix anderes zu tun. Jedenfalls brauchen wir Kartoffeln dieses Typs, am besten anständige, die von innen wachsig gelb sind und nach Kartoffel schmecken. Also nicht die geschmacksneutralen Dinger aussem Discounter. Diese Zitronenkartoffeln sind ein griechisches Rezept und zweifellos die beste Art, Kartoffeln zuzubereiten. Kein Widerspruch!

Zitronenkartoffeln
Für mehrere Personen:

Ein Berg Kartoffeln gleicher Größe
Saft einer Zitrone
Olivenöl
1 EL Oregano
Salz
Pfeffer
Wasser

Ofen auf 180°C vorheizen (am besten nicht Umluft). Kartoffeln schälen und in dicke Stifte schneiden - nicht solche schwachbrüstigen Kartoffelstäbchen wie bei McDoof, sondern richtige Kanten. Mit dem Olivenöl, Zitronensaft, Oregano, Salz und Pfeffer gut vermischen, in eine flache Auflaufform geben, mit Wasser so weit auffüllen, das der Boden 1 cm bedeckt ist und 1 Std. offen backen, dabei gelegentlich mit einem Schaumlöffel umschaufeln. Bis dahin dürfte das Wasser weitgehend verdunstet und die Kartoffeln an den hervorstehenden Ecken ganz leicht angebräunt sein. Sie sollen nicht knusprig werden, sondern zart.

Griechischer Rote-Bete-Salat


Wer Rote Bete nur als in Essig eingelegtes Gemüse aus dem Glas kennt, kennt Rote Bete nicht! Die Dinger schmecken unglaublich gut, wenn sie gekocht oder im Ofen gebacken zu Salat verarbeitet werden. Hier kommt ziemlich viel gehackter Knoblauch rein; normalerweise bin ich bei Knoblauch ein Freund von "weniger ist mehr", aber es gibt so ein paar Sachen, bei denen die Schärfe von Knoblauch unverzichtbar ist - wie dieser griechische Rote-Bete-Salat. Die holzige Süße von Roter Bete verlangt nach Säure. Ich verwende in diesem Rezept Balsamico-Essig; wenn dieser nicht sauer genug ist, muß man mit ein paar Spritzern Zitronensaft nachhelfen. Eine halbe Handvoll Walnüsse passen super in diesen Salat - ich hatte diesmal keine parat, deshalb einmal ohne. Wichtig bei der Zubereitung ist das Unterheben des Dressings, während die Rote-Bete-Würfel noch warm sind. Auf diese Weise nehmen sie das Aroma besser an.


Griechischer Rote-Bete-Salat
Für 2-3 Personen:

3 tennisballgroße Rote-Bete-Knollen ohne Stiele und Wurzelpillemann
4 mittlere Knoblauchzehen
3 EL Balsamico-Essig
4 EL Olivenöl
Salz & Pfeffer
Evtl. ein Spritzer Zitronensaft
1/2 Handvoll Basilikumblätter
1/2 Handvoll Walnusskerne

Ofen auf 180°C vorheizen (Umluft 160°C, nicht vorheizen). Rote-Bete-Knollen möglichst luftdicht in Alufolie einwickeln, sonst gibt's ne Riesensauerei im Ofen. In der oberen Hälfte des Ofens 1 1/2 Std. backen - bei Tennisballgröße, sonst entsprechend länger - mußte selbst rausfinden. Wenn die Knollen gar sind, auspacken und schälen. Am besten eine Frau machen lassen; die sind erfahrungsgemäß weniger hitzeempfindlich. Dann in Würfel schneiden - genau 1x1 cm für Pedanten. Knoblauch sehr fein hacken und unter die Rote Bete heben. Das Dressing nicht einfach drüber kippen, sondern in einem kleinen Glas mit Deckel oder einem Tupperware-Shaker zubereiten, damit es sich im Salat nicht wieder entmischt - ne Emulsion für den Lebensmittelchemiker: Salz im Essig lösen, Olivenöl dazu geben und schütteln bis Tennisarm droht. Pfeffern und Dressing mit der Roten Bete vermischen. Zerpflücktes Basilikum und grob zerstoßene Nüsse rein, unterheben. Ne Weile ziehen lassen und z.B. mit Zitronenkartoffeln servieren.

Sonntag, 17. Januar 2010

Spaghetti mit Spinat




Ein ziemlich schnelles Rezept für Leute, die nicht zu faul sind, frischen Spinat zu kaufen und zu waschen. Mit Tiefkühlspinat ist es einfach nicht das Gleiche. Der ist für das eine oder andere vielleicht OK, aber schmeckt anders und ist sehr wässrig. Das kann man hier nicht gebrauchen. Also wird man wohl mal 5 Minuten zum Spinatwaschen erübrigen müssen. Bei 2 Essern hält sich der Aufwand ja im Rahmen.



Spaghetti mit Spinat

Für 2 Personen:


Ne Tüte Spinat

3 Knoblauchzehen

1 kleine Zwiebel

1 Dosen Tomaten oder 4 reife Eiertomaten

Salz

Pfeffer


Spinat gut wässern, um den Sand zu lösen und dann unter fließendem Wasser abspülen. An den Stielen abschneiden, unansehnliche Blätter auf den Boden zu dem ganzen anderen Müll fallen und später von der Küchenhilfe auffegen lassen. Spinatblätter grob in Stücke schneiden. Zwiebel fein hacken, Knoblauch in Scheiben schneiden. Dosentomaten grob hacken und gut abtropfen lassen; frische Tomaten häuten, Strunk und Glibber entfernen und hacken. Jetzt schmorst Du die Zwiebeln auf mittlerer Hitze an und gibst nach wenigen Minuten den Knoblauch dazu. Zwei Minuten weiter schmoren, dann die Tomaten rein, salzen und 5 Minuten köcheln lassen. Nun wird der Spinat seiner finalen Bestimmung zugeführt: ab in den Topf damit, Deckel drauf, Gemüse zusammenfallen lassen, pfeffern, fertig. Mit den inzwischen al dente gegarten Spaghetti vermischen und beim Tatort vor dem Fernseher verspeisen.



Samstag, 16. Januar 2010

Geschmorte Schnittbohnen mit Tomaten


Grüne Bohnen sind ja etwas unheimlich Unspektakuläres, fast Langweiliges, aber das folgende, einfache Rezept ist echt umwerfend. Ich hatte beim Türken eine große Handvoll dicker, platter Bohnen mitgenommen, ohne zu wissen, was ich daraus machen würde. Zuhause angekommen, habe ich mal in der Bibel der italienischen Küche, im „Silberlöffel“, nach Rezepten mit grünen Bohnen gesucht und habe ein paar Sachen gefunden, die gar nicht so gähnend langweilig sind, wie die obligatorischen Bohnen im Speckmantel. Eines war so ähnlich wie dieses hier. Ich hab’s mit Dosentomaten gemacht; wenn man in Deutschland mal richtig reife Tomaten bekommt – also nie – sind „lebende“ Tomätsche natürlich besser.


Geschmorte Schnittbohnen mit Tomaten

Für 2 Personen:


Ne Faust voller dicker Schnittbohnen, zerlegt

1 mittlere Zwiebel, grob auseinandergenommen

3 Knoblauchzehen, in Scheiben geschnitten

1 Dose Tomaten, gehackt, ohne Saft und gut ausgequetscht

Salz

Pfeffer

Olivenöl

Basilikum, zerrissen


Da die Bohnen zu fleischig sind, um sie sofort zu schmoren, werden sie erst mal in Salzwasser knapp bissfest gekocht. Dann wandert die Zwiebel in eine Eisenpfanne, mittlere Hitze, kurz darauf der Knoblauch. Nicht braun werden lassen, nur schmoren. Jetzt die gut abgetropften Bohnen dazu und ordentlich anschmoren. Nicht die Tomaten vergessen, wir haben sie schließlich nicht umsonst in die Mangel genommen. Die werden nun ein paar Minuten mitgeschmort. Herd aus. Salzen, pfeffern, Basilikum rein. Und jetzt noch die letzte Ölung: ein elegantes Spritzerchen besten Ölivenöls über die Bohnen. Weil’s gut ist. Mit Salz-, Pell- oder Ofenkartoffeln wird’s eine volle Mahlzeit.




Sonntag, 10. Januar 2010

Würzen & Ölen



Neben frischen und hochwertigen Grundzutaten sind Öle, Gewürze, Essig, Kräuter etc. wohl das Entscheidende beim Gelingen jedweder Kocharie. Schlechte Qualität oder ein Zuviel oder Zuwenig kann einem im schlimmsten Fall das Essen versauen, was mir wiederum kräftig den Tag versauen würde. Und mal ehrlich: gibt es etwas Schlimmeres als beispielsweise ein Essig im Essen, mit dem man besser nur das Klo putzen sollte? Oder Salz im Salat, das nicht einmal als Streusalz im Winter taugt?

Im Folgenden eine naturgemäß unvollständige Liste, die im Laufe der Zeit immer mal wieder aktualisiert wird.


Salz

Man sollte nicht glauben, dass Salz ein Thema ist, aber es ist eines meiner Lieblingsreizthemen! Die Sache ist klar – Standardsalz aus dem Supermarkt ist ein industriell hergestelltes, mit Rieselmitteln versetztes Produkt, das mir nicht ins Essen kommt. Ich habe keinen Bock, irgendeine Kalkscheiße zu fressen, die verhindert, dass das Salz klumpt. Welcher Nazi hat eigentlich jemals vorgeschrieben, dass Salz nicht zu klumpen hat? Bloß damit man Omas Salzstreuer noch die nächsten Jahrhunderte verwenden kann? Man könnte ja auch einfach ein Glas oder ein Steingefäß mit Deckel nehmen und mit den Fingern reingreifen, aber das wäre ja zu kompliziert. Mal davon abgesehen hat Industriesalz absolut keinen mineralischen oder geschmacklichen Wert. Meersalz dagegen enthält Mineralien und wirkt als aromatischer Geschmacksverstärker. Und wem 2 Euro für ein Kilo groben Meersalzes zu viel sind, soll an seinem Cholesterin ersticken!

Jedes Meersalz ohne Zusätze ist besser als Industriesalz – nicht zuletzt deshalb bringe ich mir aus südlichen Ländern immer tonnenweise billiges Meersalz aus dem Supermarkt mit. Normalerweise habe ich immer grobes Meersalz zum Kochen, sowie feines zum finalen Abschmecken, für Salatdressings und den Tisch, da grobes Salz sich hier nicht schnell genug auflösen würde.

Etwas sehr Feines ist Maldon Sea Salt, ein in Südengland gewonnenes Meersalz in Kristallform, das einen hervorragenden Geschmack ins Essen bringt. Dieses Salz ist, zugegeben, ziemlich teuer und für einen verarmten, runtergekommenen (aber nicht minder dekadenten) Künstler wie mich nicht alltägliches Salz in der Suppe. Wenn ich mich mal feierlich fühle, besorge ich es mir gelegentlich, hier.


Gewürze

Da ich sehr gern indisch und arabisch esse, sind Gewürze und deren Mischungen für mich die hohe Schule des Kochens. Natürlich greift man hier nicht auf fertige Gewürzmischungen zurück, die im günstigsten Fall bitter und nie nach dem schmecken, was auf der Packung steht. Gute indische Rezepte schreiben genau vor, welche Gewürze in welchen Mengen in die Mischung kommen, und diese werden dann in einer trockenen Pfanne frisch geröstet und gemörsert. Der Duft dabei ist im wahrsten Sinne des Wortes betörend.


Ich kaufe Pfeffer nie im deutschen Supermarkt, weil er – aus Gründen, für die ich bisher keine Erklärung gefunden habe – nie so aromatisch ist, wie er sein sollte. Beim Türken oder Asiaten ist er fast immer um Längen besser. Vielleicht, weil er einfach öfter über die Theke geht. Der Durchschnittsdeutsche kauft ja immer noch fertig gemahlenen Pfeffer, meist sogar weißen. Eigentlich kann man dann genauso gut gemahlene Pappe fressen. Sogar in ziemlich feinen Restaurants findet man immer noch Salz- und Pfefferstreuer auf dem Tisch, in denen der Pfeffer seit dem ersten Weltkrieg sein Aroma ausgehaucht hat. Bitte nachsprechen: Nur frisch mit der Mühle oder im Mörser gemahlener schwarzer Pfeffer hat eine Existenzberechtigung!!! Alles andere ist für TiefkühlfischfiletàlaBordelaise-Müllfresser.

Weißer Pfeffer ist auch weitgehend überflüssig. Das ist schwarzer Pfeffer ohne Schale, mit der das ganze Aroma weggeworfen wurde.


Muskat wird natürlich auch nur frisch gerieben verwendet. Versteht sich von selbst. Werden Gewürze wie Zimt oder Piment mitgekocht, nimmt man natürlich ganze Stangen/Kugeln; zum Abschmecken Pulver, vorausgesetzt, es steht nicht schon seit Weihnachten '45 im Schrank. (Gewürze halten sich bis zu einem Jahr, dann ist das Aroma weg und nur die Bitterstoffe bleiben – aber wer’s mag...)


Öle & Fette

Zur Grundausstattung zählt ein weitgehend geschmackfreies Pflanzenöl, z.B. Rapsöl, sowie ein gut schmeckendes natives Extra-Vergine-Olivenöl. Da ich gelegentlich Olivenöl aus Griechenland, Kroatien oder Italien mitgebracht bekomme oder selbst importiere, ist mir dieses zu schade zum allgemeinen Schmoren und Braten. Zu diesem Zweck kaufe ich beim ALDI das Native Olivenöl Extra in der großen, quadratischen Flasche. Das wird zwar von industriellen Produzenten aus allen ölexportierenden Ländern zusammengekippt, von der OPEC preiskontrolliert und besitzt keinen „regionalen“ Eigengeschmack, aber es ist billig und schmeckt ganz OK. Und es ist (angeblich) nicht wärmebehandelt, wie z.B. das andere ALDI-Olivenöl. Neben diesem sollte man aber ein besseres Olivenöl haben, z.B. für Salate oder zur Abrundung von Pastasaucen. Allerdings sollte man mit nativem Olivenöl nicht bei hohen Temperaturen braten, denn es qualmt Dir die Bude voll, dass sämtliche Rauchmelder losgehen. Dafür verwendet man am besten das Rapsöl oder aber geklärte Butter.


Damit kommen wir zum anderen Kochfett-Thema – Butter. Butter ist genauso wichtig zum Kochen wie Olivenöl, z.B. für Risotto und sahnebasierte Saucen. Dagegen ist Margarine komplett überflüssig. Ein Überbleibsel aus der Nachkriegszeit. Geklärte Butter ist Butterfett ohne die Milchanteile, welches haltbar ist bis zum nächsten Atomkrieg und darüber hinaus und volle Kanne erhitzt werden kann. Gut zum Fleischanbraten. Ich schlage zwei Fliegen mit einer Klappe und kaufe Ghee, indische geklärte Butter – hat etwas mehr Nussaroma als Butaris etc. – und verwende es für alle Geklärte-Butter-Applikationen.


Es gibt Leute, die sind vor nix fies und kaufen den billigsten Essig, den es beim Discounter ihres Vertrauens gibt und finden es wahrscheinlich schön, wenn ihnen beim Öffnen der Plastikpulle die Tränen in die Augen schießen. Dabei ist einigermaßen erträglicher Essig gar nicht teuer. Man sollte zumindest einen Rotweinessig und einen Balsamico im Haus haben. Supermarkt-Balsamico ist ganz OK, auch wenn die Farbe nicht vom jahrelangen Lagern im Holzfaß kommt, sondern von Farbstoffen. Aber 12 Jahre alten Edel-Balsamico, der im übrigen auch nicht sauer genug für Salat oder als Würzmittel ist, will ich mir (meistens...) nicht leisten. Allerdings habe ich in Barcelona mal 15 Euro für eine kleine Flasche Rotweinessig ausgegeben, und das Zeug ist wirklich umwerfend gut. Und man gewöhnt sich schnell an so was...


Bei Kräutern gibt es eine Grundregel: Alles außer Oregano geht nur frisch! Getrocknete, gerebelte Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Basilikum, Estragon etc. schmecken nach Hustensaft und sind unbrauchbar, zumindest zum Kochen. Aber zum Glück gibt’s ja heutzutage Kräuter im Blumentopf.


Kapern sind ein astreines Mittel, etwas schwachbrüstige Gerichte zu pimpen, z.B. bei der Verwertung von Überbleibseln des Brathähnchens vom Vortag in einer Pastasauce, oder wenn man einem Salat eine neue Richtung geben will. Je kleiner sie sind, desto leckerer und milder. Kapern sind immer konserviert – entweder in Essigwasser oder Salz, wobei Letzteres absolut vorzuziehen ist, denn nur so erhält man den originalen Kaperngeschmack ohne Essigmaskierung. Notfalls gehen aber auch Essigkapern.


Zucker & Honig sind als Würzmittel typische Geschmacksverstärker, wie auch Knoblauch oder Sardellenfilets. Industriezucker hat null Aroma und wirkt daher weniger süß; unraffinierter, brauner Zucker ist dagegen ein Geschmackserlebnis. Bei Honig ist es so: Was man so im Supermarktregal, z.B. von Langnese findet (ganz clever in der umgedrehten Plastikflasche – wie Discounter-Ketchup), hat natürlich nicht mehr viel mit dem Ausgangsprodukt zu tun, das eine Armee von Bienen mal nach Hause geflogen hat. Das ist vielmehr hochgradig industrialisierter, aller guten Dinge beraubter, tausendmal gefilterter Zuckersirup mit homöopathischen Honigspuren, aus der ganzen Welt zusammengekippt. Klar, süß isset auch. Aber eben kacke. Wer schon mal Rosmarin- oder Salbeihonig direkt vom Imker oder seinem Oppa bezogen hat, weiß, dass echter Honig ein Gedicht ist. Auch bei Dir um die Ecke gibt es sicherlich einen Imker, der Deine Kohle braucht. Oder bring Dir ein paar Gläser aus dem Griechenlandurlaub mit. Die Griechen können nicht viel – außer die EU zu bescheißen und hervorragenden Honig zu machen.

Samstag, 9. Januar 2010

Navettensuppe



Die totale Würfelorgie! Alles außer der Brühe wird zu spielcasinotauglichen Würfelchen verarbeitet. Wäre nicht schlecht, wenn Ihr hier ein wenig auf Eure Messertechnik achten würdet - könnte sonst gefährlich werden.
Navetten, Herbst-, Mai-, Teltower- und Steckrüben sind immer noch als Schweinefraß und Arme-Leute-Essen in Verruf, dabei sind die Knöllekes so gesund, daß mir schon beim Schreiben schwindlig wird und ich mir erst mal einen Eifler Birnenschnaps genehmigen muß. Alles drin, vor allem Vitamine bis zum Anschlag. Ach ja: und schmecken tun sie auch! In der über Jahrhunderte total verarmten Eifel waren diese diversen Winterknollen oftmals das einzige nahrhafte Lebensmittel, das die Leute hier in der kalten Jahreszeit auf den Tisch bringen konnten - kein Wunder, daß sie die Schnauze voll davon hatten, als es ihnen besser ging, nachdem sie sich gemütliche Bürojobs in Köln, Bonn, Aachen oder Koblenz geschnappt hatten. Aufgrund ihres schlechten Rufes aus diesen Zeiten sind die Rüben immer noch schwierig zu bekommen, wenn auch langsam aber sicher Sterneköche sich dazu herablassen, solche Schmackhaftigkeiten wie "Glasierte Teltower Rübchen an Lerchenkotzenschaum" zu servieren. Dieses Rezept war improvisiert, weil ich keine Ahnung hatte, was man mit den im türkischen Supermarkt gefundenen Navetten anstellt. Also praktisch ein einfaches Standard-Suppenrezept, ethnisch irgendwo zwischen Eifel und Friaul angesiedelt. Aber schweizerisch oder tirolerisch isset auch nich... Abzuwaschen ist auch nicht viel!
Übrigens könnte ich mir die Suppe auch mit etwas Weißwein und Brühe vorstellen.


Navettensuppe Für 2 Personen:

5 mittlere Navetten, gewürfelt
2 mittlere Kartoffeln, gewürfelt
Etwas Butter
1 Scheibe durchwachsener Speck, gewürfelt
1 Möhre, gewürfelt
1 Stück Sellerie, gewürfelt (so viel wie Möhre)
1 Zweig Rosmarin, gehackt
Ca. 1 Liter selbstgemachte oder Instant-Bio(!)-Gemüsebrühe
1 gehäufter TL eingelegter grüner Pfeffer, mit einer Gabel grob zerquetscht
3 EL Schmand oder Crème Fraîche
Salz, Pfeffer, brauner Zucker

Nachdem Du Dir die Finger wundgewürfelt hast, wirf mal einen Knubbel Butter in einen Suppentopf, bei mittlerer Hitze. Wenn's heiß ist, folgen Zwiebel und Speck nach, die schön lange ausgelassen werden, ohne großartig Farbe anzunehmen. Jetzt Möhre, Sellerie und Rosmarin eine Weile mit anschwitzen. Als nächstes die zuvor heißgemachte Brühe angießen, kurz aufkochen lassen, Rübchen und Kartoffeln rein. Wenn alles gar ist, mit einem Pürierstab pürieren (was sonst?), Schmand in der Suppe verrühren, den grünen Pfeffer reinpfeffern, dann mit Salz, Zucker und evtl. frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer abschmecken. Feddich ist der Lack.

Freitag, 8. Januar 2010

Paprika-Tomaten-Sugo


Zugegeben, diese Pastasauce klingt erst mal ein wenig nach Pizzabudennudeln, aber einen Tacken raffinierter ist sie schon – und nicht umsonst auch ein immer wiederkehrender Klassiker der durchschnittlichen süditalienischen Mamma, die ihren Sohn, der mit 45 immer noch zuhause wohnt, mit Liebe bekocht. Das Anchovisfilet agiert hier, wie in so vielen Gerichten, als eine Art Geschmacksverstärker und hinterlässt nicht die Spur von Fischgeschmack. Der Zitronensaft stellt eine gute Balance zur Süße der roten Paprika und der Tomaten her – aber übertreibt es nicht mit dem Saft! Dieser Sugo verträgt so viel Schärfe, wie Ihr sie vertragt, also immer rein mit dem Chili, Ihr Weicheier!


Paprika-Tomaten-Sugo

Für 2-3 Personen:


1 rote Paprika

1 grüne Paprika

1 mittlere Zwiebel

2 Knoblauchzehen

1 Anchovisfilet, gehackt

1 kleine Dose Eiertomaten

1 getrocknete Chili, gehackt

1 TL Oregano

Salz

½ Zitrone, ausgepresst

Pfeffer


Lege „Songs From A Room“ von Leonard Cohen auf. Dann schneide die Paprikaschoten und die Zwiebel in grobe Würfel und den Knoblauch in Scheiben. Beauftrage Deinen Assistenten oder Deine Assistentin, gleichzeitig den Inhalt einer Dose Tomaten sorgfältig kaputtzumachen. Während er oder sie den Erste-Hilfe-Kasten sucht, schmore Zwiebel, Knoblauch und das Fischchen auf mittlerer Flamme an, bis die Knollengemüse braun-glasig geworden sind und der Sardellenkollege sich (mit etwas drücken und quetschen) atomisiert hat. Jetzt wird es Zeit für was Flottes („Hotter Than July“ – Stevie Wonder) und die Paprika. Die gehen jetzt ab in die (in der???) Pfanne – etwas die Temperatur erhöhen und kurz anschmoren. Dann wieder runter mitte Hitze und die Tomaten rein, zusammen mit der Chili, dem Oregano und dem Salz. Wenn das Gemüse knapp über bissfest gegart ist, ist alles gut. Jetzt noch Pfeffer und einen Spritzer Zitronensaft. In der Zeit hat der Hiwi natürlich eine Ladung Rigatoni oder Penne Rigate gewissenhaft al dente gekocht und stellt dem Küchenchef ein Schlückchen des Kochwassers zur Verfügung, um den Sugo etwas zu verdünnen. Mit der Pasta vermengen und Parmesan drüber reiben – iss klar. Hau rein!



Donnerstag, 7. Januar 2010

Kartoffelgratin



Es gibt ungefähr vier Milliarden Rezepte für Kartoffelgratin und trotzdem kriegen es viele Gaststättenköche nicht auf die Reihe, eine schmackhafte Variante auf den Tisch zu bringen. Oft werden Kartoffelgratins als reine "Sättigungsbeilage" abgehandelt: ein Haufen Kartoffeln, Salz, Pfeffer, Sahne, doppelt Käse obendrauf, feddich. Dabei geht es viel besser. Das sehr geniale Buch "Bistro Cooking" von Patricia Wells zeigt allein ca. 10 astreine Rezepte auf. Im Grunde geht's immer hierum: Kartoffeln gekocht oder roh? Welche(r) Geschmacksbringer? Klasse ist es zum Beispiel, dünne Kartoffelscheiben ca. 5 min in Milch mit ein paar Kräutern wie Petersilie und Rosmarin zu blanchieren, abgießen, dann die Hälfte in eine flache Auflaufform zu schichten, mit einer Crème aus Blauschimmelkäse (z.B. kräftiger Gorgonzola oder Fourme d'Ambert) und Crème Fraîche zu bestreichen. Dann jeweils eine zweite Schicht Kartoffeln und Käsecrème, 30 min in den Ofen und - Yessss :-)

Dieses Rezept hier ist ebenso einfach, wird aber aus rohen Kartoffeln gemacht, was mir besser schmeckt. Was immer irgendwelche Kochbücher über die Kochzeit behaupten - ich habe noch nie die Bekanntschaft mit einem Ofen-Kartoffelgericht gemacht, das unter einer Stunde gebraucht hätte!


Kartoffelgratin

Kartoffeln
Butter
kräftiger Käse (z.B. mittelalter Gouda, Fontina oder ähnlich), geraspelt
Sahne
Muskat
Salz
Pfeffer

Schnipsel die Kartoffeln in dünne Scheiben, schichte die erste Hälfte in eine flache, gebutterte Auflaufform und wirf eine Hälfte Käse, Salz, Pfeffer und Muskat drüber. Dann das Gleiche nochmal. Nun soviel Sahne angießen, daß der Auflauf zu 2/3 bedeckt ist. 1 Stunde bei 160°C - 180°C in den Ofen.

Cima de Rapa


Was um alles in der Welt ist das??? Genau das habe ich mich auch gefragt, als ich das Zeug im türkischen Supermarkt - fehlgelabelt - als Cemaderapa (klingt irgendwie türkisch, oder?) gesehen habe. Ich hatte den Namen schon mal in irgendeinem italienischen Kochbuch gelesen und dachte mir "pagget ein - du wirst schon ein Rezept finden". Habe also allen Mut zusammengenommen und zwei von den Stauden unauffällig zur Kasse gebracht. Heute abend habe ich sie mir dann mal vorgenommen und mich auf die Suche nach Infos begeben. Im Internet - Fehlanzeige, außer ein paar netten Fotos. In genau einem meiner Kochbücher fand ich vier Rezeptvarianten von Cima de Rapa und ein paar Infos über das komische Zeug - ein Rübengewächs, das allerdings keine dicken Wurzeln bildet, sondern dunkelgrüne Blätter und helle Stauden, deren Spitzen in brokkoliähnlichen Blüten enden. In Italien scheint Cima de Rapa nicht unüblich zu sein; in Deutschland sehe ich sie jetzt seit geraumer Zeit in einem meiner türkischen Supermärkte. Geschmacklich ist Cima de Rapa auf jeden Fall interessant - irgendwie kohlig, aber zart. Vielleicht eine Mischung aus Brokkoli und Wirsing. Aber irgendwie auch nicht...

Cima de Rapa


Für 2 Personen:

1 Staude Cima de Rapa
1/2 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
etwas gehobelter Parmesan

Zuerst entfernst Du die unansehnlichen äußeren Blätter; die restlichen äußeren Blätter reißt Du an der Wurzel ab und schneidest sie in kürzere Stücke. Dann kommst Du zu den Stängeln, die Du etwas über der Wurzel abschneidest. Dann schnibbelst Du sie in kleine Stücke - je weiter Richtung Wurzel, desto kleiner, damit alle Teile zeitgleich gar sind. Dann wirfst Du den ganzen Berg Gemüse in einen Topf mit Salzwasser und köchelst alles ca. 10 min, bis die härtesten Stücke etwas mehr als bißfest sind. Dann abseihen. Jetzt schmorst Du das gut abgetropfte Gemüse mit der Zwiebel und dem Knoblauch kurz und sehr heiß in Olivenöl, bis das Gemüse ganz leicht Farbe annimmt. Salzen und pfeffern. Ab auffen Teller und etwas geriebenen Parmesan drüber. Gut mit Kartoffelgratin. Wohl bekomm's.



Samstag, 2. Januar 2010

Speck



Gerade in der deutschen und norditalienischen Küche ist Speck ein wichtiger Geschmacksgeber, wobei hierzulande Speck traditionell geräuchert daherkommt, während im Süden aufgrund der Witterung die luftgetrocknete Variante üblich ist. Klar, wenn man in Eifel oder Schwarzwald ein rohes, gesalzenes Schweinebein in die kühle Kammer hängt, fängt das Ding innerhalb von einer Woche an zu schimmeln. Also wird es hier im Norden in Rauch gehängt und ist dann flott konserviert.

Auch wenn ich nicht Krösus heiße, kaufe ich Eifler Speck beim Dorfmetzger, natürlich aus eigener Schlachtung (des Metzgers, nicht meiner...). Gar nicht besonders teuer.